1917: Der globale Moment | ZEIT ONLINE
Die entfernte Verwandtschaft zwischen Weltdemokratie und Weltrevolution rechtfertigt es, das Jahr 1917 mit den Worten von Alexis de Tocqueville als Beginn einer Revolution steigender Erwartungen zu kennzeichnen. Der französische Historiker und Publizist hatte 1856 in seinem Buch L’ancien régime et la Révolution eine Argumentationsfigur entwickelt, mit deren Hilfe er den Ausbruch der Französischen Revolution analysierte. Die revolutionäre Dynamik sei ausgelöst worden durch die Enttäuschung von Erwartungen, die zuvor durch Zugeständnisse geschürt worden seien. Ähnliches geschah 1917, als überall Hoffnungen aufkamen, der Krieg werde langfristig den überkommenen Status von Herrschaftsrechten und politischer Teilhabe verändern.